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Industrie 4.0

Ein Überblick zu den rechtsgebietsübergreifenden Herausforderungen

Industrie 4.0 ist spätestens seit der CeBIT und Hannover Messe 2015 als Schlagwort in aller Munde. Wir geben einen Überblick über die damit in Zusammenhang stehenden rechtlichen Herausforderungen. Diese wurden bisher nur wenig beleuchtet, die Diskussion kommt gerade in Gang. Deswegen ist dieser Beitrag eine Momentaufnahme des derzeitigen Diskussionsstandes.

Industrie 4.0 ist ein Kunstbegriff zur Beschreibung der umfassenden Digitalisierung und Vernetzung der Industrie(-produktion)

Industrie 4.0 vereint damit vier Themenfelder, die in jüngerer und jüngster Zeit diskutiert werden.

Internet of Things:

Der Begriff Internet of Things bzw. Internet der Dinge bezeichnet die Vernetzung von Gegenständen mit dem Internet, damit diese Gegenstände selbstständig über das Internet kommunizieren und so verschiedene Aufgaben für den Besitzer erledigen können.

Ein Beispiel aus dem häuslichen Umfeld könnte ein intelligenter Kühlschrank sein, der selbstständig Milch nachbestellt, sobald diese zur Neige geht. Ein Beispiel aus dem Automotive Bereich kann das in der Produktion befindliche Auto sein, dass nach Kundenwünschen konfiguriert die Maschinen an der Produktionslinie wie auch die technischen Agenten des Zulieferers über Bearbeitungs- und Materialwünsche informiert.

Die Gegenstände im Internet der Dinge erfassen, speichern, tauschen untereinander und sammeln auch Daten über ihre Nutzer und Anwender. Hier ist die Wahrung der Souveränität der Nutzer und Anwender über ihr Persönlichkeits und Kunden profil ein entscheidendes Anliegen des Datenschutzes. Im Übrigen steht das Thema Vertragsbeziehungen und Haftungsrisiken im Zentrum des juristischen Interesses.

Cloud Computing:

„Cloud Computing ist ein Modell, das es erlaubt, bei Bedarf jederzeit und überall bequem über ein Netz auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechnerressourcen (z.B. Netze, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zuzugreifen, die schnell und mit minimalem Management Aufwand oder geringer Serviceprovider Interaktion zur Verfügung gestellt werden können.“ Die Mehrzahl und die wichtigsten Anbieter von Cloud Computing Lösungen und Ressourcen haben ihren Sitz in den USA bzw. betreiben ein Rechenzentrum in EU-Drittstaaten.

Big Data:

Big Data bezeichnet den Einsatz großer Datenmengen aus vielfältigen Quellen mit einer hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit zur Erzeugung wirtschaftlichen Nutzens. Ein Beispiel kann die Gasturbine von Siemens sein, die ca. 1.500 Sensoren enthält, die permanent eine Unmenge an Daten über den Betriebszustand liefern und durch systematische Analyse dieser Big Data genaue Vorhersagen über Verschleiß, Wartungsbedarf und Ausfallrisiken ermöglicht. Aus juristischer Sicht stehen bei Big Data vor allem Fragen des Datenschutzes und des Data Ownership im Zentrum des Interesses.

Smart Factory:

Der Begriff Smart Factory bzw. auch Smart Production wird im Rahmen hochmoderner, roboterbasierter Fahrzeugproduktion verwendet. Es handelt sich bei Smart Factory um einen Begriff aus der Forschung im Bereich Fertigungstechnik, der auch zur Hightech Strategie der Deutschen Bundesregierung als Teil des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 gehört.

Rechtliche Themenfelder

Bei Industrie 4.0 stehen daher aus juristischer Sicht ebenfalls die Themen Datenschutz, Datensicherheit, veränderte Vertragsbeziehungen und die damit zusammenhängenden Probleme bei der Konfliktlösung im Zentrum des Interesses. Die aus technischer und betriebswirtschaftlicher Sicht diskutierte Notwendigkeit von Normierungen und Standardisierungen hat ebenfalls rechtliche Konsequenzen.

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